In der Praxis: Module, Alarme & Aktivitäten

Inhaltsverzeichnis

Proactive safety: Welche Module sind in diesem Lizenzpaket enthalten?

Der cogvis companion ermöglicht mit seinem modul-basierten Ansatz die Sensoreinstellungen gezielt an die individuellen Bedürfnisse deiner BewohnerInnen bzw. PatientInnen anzupassen. Je nach ausgewähltem Lizenzpaket, stehen dir unterschiedliche Module zur Verfügung. Für nähere Infos zu unseren Lizenzpaketen, besuche gerne unsere Homepage unter https://cogvis.ai/produkt/.

 

In diesem Artikel findest du eine kurze Vorstellung jener Module, die in der Lizenz proactive safety enthalten sind.

Sturzerkennung:

Mithilfe der Sturzerkennung können Stürze oder ähnliche Situationen innerhalb des Raums erkannt und sofort alarmiert werden. Dies ermöglicht eine rasche Hilfeleistung. Ein Alarm wird für Stürze oder ähnliche Situationen in jenem Bodenbereich ausgelöst, der sich im Sichtfeld des Sensors befindet. Bei Stürzen und ähnlichen Situationen wird über die Schwesternrufanlage sofort Alarm ausgelöst. Dies ermöglicht schnelle Hilfe. 

Sturzanalyse:

Manchmal ist es wichtig zu wissen, wie ein Sturz genau passiert ist. In diesem Fall kann die Sturzanalyse helfen. Die Sturzanalyse kann kritische Sturzhergänge rekonstruieren und unterstützt dabei repetitive Sturzursachen zu eliminieren.

Sturzprävention:

Die Sturzprävention verhindert effektiv Stürze durch rechtzeitige Alarmierung beim Aufrichten, Aufsetzen oder Aufstehen sturzgefährdeter BewohnerInnen/PatientInnen.

Abwesenheitserkennung:

Die Alarmierung bei ungewöhnlich langer Abwesenheit hilft dabei, gefährliche Situationen zu vermeiden und erhöht dadurch die Sicherheit. Verlässt eine Person das Bett und kehrt nach einer bestimmten Zeit nicht wieder zurück, wird ein Alarm ausgelöst.

Virtueller Balken:

Der virtuelle Balken ersetzt physische Eingrenzungsvorrichtungen und erhöht somit die gefühlte Freiheit deiner BewohnerInnen/PatientInnen. Es handelt sich hierbei um einen unsichtbaren Balken, der einen Alarm auslöst, sobald eine sturzgefährdete Person die Linie überschreitet.

Erprobt in der Praxis: Häufig eingesetzte Einstellungen aus dem Pflegealltag

Im Laufe der Jahre haben wir bemerkt, dass im Pflegealltag in der Anwendung des cogvis companions – je nach Sturzrisiko von BewohnerInnen und PatientInnen – ähnliche Modulkombinationen zum Einsatz kommen.

Hier ein Überblick zu den häufigsten Modulkombinationen:

 

Geringes Sturzrisiko

Pflegebedürftige mit hoher Selbstständigkeit

  • Körperlich fit mit sicherem Gangbild
  • Keine kognitiven Einschränkungen
  • Handelt größtenteils eigenständig
  • Meldet sich bei Unterstützungsbedarf zuverlässig selbstständig
  • Einstellungen sollen die Selbstständigkeit fördern (nur minimale Unterstützung erforderlich)

Mittleres Sturzrisiko

Pflegebedürftige mit Demenz oder kognitiven Beeinträchtigungen

  • Zeigt orientierungslose oder dementielle Verhaltensweisen
  • Versucht gelegentlich, das Zimmer oder die Station zu verlassen (z.B. Hinlauftendenzen)
  • Stürze treten häufig im Badezimmer auf, besonders nachts aufgrund von Benommenheit (z.  durch Schlafmedikamente)
  • Benötigt keine Hilfe beim Aufstehen aus dem Bett

Hohes Sturzrisiko

Sturzrisiko beim Gangbeginn, da oft die Gehhilfe vergessen wird.

  • Person weist bereits erhöhtes Sturzrisiko auf
  • Kann eine stabile Standposition halten, hat jedoch einen unsicheren Gang
  • Sturzrisiko besonders bei den ersten Schritten
  • Neigt dazu, den Rollstuhl/Rollator zu vergessen und versucht, sich eigenständig und ohne Unterstützung fortzubewegen

Kein sicherer Stand: stürzt häufig, bevor Hilfe eintreffen kann

  • Kein sicherer Stand
  • Stürze treten typischerweise beim Aufstehversuch auf
  • Die Person steht meistens bereits, wenn Pflegekräfte den Raum betreten (Alarmierung wird beim Sitzen benötig, um rechtzeitig im Zimmer einzutreffen)
  • Unterstützt auch bei Inkontinenz- oder Toilettengängen

Bewegt sich schnell – Frühe Alarmierung erforderlich für rechtzeitige Unterstützung

  • Kein stabiler Stand
  • Stürzt unmittelbar beim Versuch aufzustehen
  • Aufgrund der schnellen Bewegung muss Unterstützung genau beim Aufstehen erfolgen, um rechtzeitig eingreifen zu können

Sturzrisiko durch rasches Herausrollen – Alarm bei ersten Bewegungen sinnvoll

  • Kein stabiler Stand
  • Bewegt sich sehr schnell
  • Person stürzt unmittelbar beim Aufstehversuch
  • Rollt häufig aus dem Bett, ohne sich vorher aufzusetzen oder hinzustellen
  • Alarm wird beim Durchbrechen des virtuellen Bettbalkens ausgelöst – zusätzliche Sicherheitsmaßnahme

Predictive safety: Was sind die Aktivitätsmodule und wofür kann ich sie einsetzen?

Mit der Lizenz predictive safety steht dir die gesamte Modulwelt des cogvis companions zur Verfügung. Neben den Modulen, die auch in der Lizenz proactive safety enthalten sind, stehen dir hier auch unsere Aktivitätsmodule in vollem Umfang zur Verfügung.

Die Aktivitätsmodule setzen sich zusammen aus:

  • Raumaktivität
  • Bettmobilität
  • Ruhelosigkeit

Mit dem cogvis companion kannst du dank der neuen Module Bettmobilität, Raumaktivität und Ruhelosigkeit Aktivitäten und Veränderungen im Alltag von BewohnerInnen und PatientInnen besser erkennen und einschätzen.

Bettmobilität: Erfasst Mikrobewegungen im Bett, erkennt Mobilitätsveränderungen früh und hilft, Risiken wie Druckstellen oder Stürze zu vermeiden.

Raumaktivität: Analysiert Bewegungen im Zimmer und zeigt Auffälligkeiten oder Aktivitätsrückgänge an.

Ruhelosigkeit (mit Alarm): Erkennt Unruhe, Delir oder Aufwachen nach Operationen, löst bei Bedarf Alarm aus und unterstützt so bei der Delir-Erkennung, Medikamentenanpassung, Ablöse von Sitzwachen sowie in der Früh-Reha nach Schädel-Hirn-Trauma – für weniger Personalbelastung und eine gezieltere Versorgung.

Vorteile: Du bekommst fundierte Daten für Pflegeplanung, kannst Veränderungen schneller bemerken und die Lebens- sowie Schlafqualität verbessern.

Die Aktivitätsmodule eigenen sich ideal für Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, die Mobilität, Sicherheit und Wohlbefinden ihrer BewohnerInnen und PatientInnen aktiv fördern wollen.

👉 Mehr Infos findest du in unserem Blogbeitrag.

Für nähere Infos zu unseren Lizenzpaketen, besuche auch gerne unsere Homepage unter https://cogvis.ai/produkt/.

Wie kann ich die Aktivitätsmodule aktivieren und was ist dabei zu beachten?

Um die Aktivitätsmodule zu aktivieren, klicke in das gewünschte Zimmer, wähle die Registerkarte Einstellungen und gehe im Anschluss auf Aktivität.

Klappe den gewünschten Reiter – Raumaktivität und/oder Bettmobilität – auf, um die Module zu aktivieren und die Einstellungen (wie z.B. Analysezeiträume) zu definieren.

Bitte beachte, dass die Raumaktivität und Bettmobilität keine Alarmierungszeiträume, sondern Analysezeiträume haben. Die beiden Module analysieren die Bewegungsabläufe und -intensitäten, ohne dabei einen Alarm auszulösen.

Des Weiteren setzt die Bettmobilität voraus, dass im Zimmer Layout auf dem Bett ein Bettpunkt platziert wurde. Sofern es nicht der Fall ist, weiß der cogvis companion nicht, wo sich das Bett befindet, und kann folglich auch keine Mikrobewegungen im Bett erfassen.

Wenn du die Bettmobilität nutzt, kannst du auch – ähnlich zur Sturzanalyse– die Bewegungssequenzen pro Stunde abrufen, indem du die Aktivitätssequenzen aktivierst. Auf diese Weise kannst du gezielt evaluieren, ob z.B. eine Positionierung erforderlich ist oder wieviel Eigenbewegung die Person noch hat.

Die Aktivitäten werden innerhalb der Analysezeiträume pro Stunde erfasst. Wenn die Aktivitätssequenzen aktiviert sind und der Sensor nicht von der Pflege pausiert zu wird, stehen pro Stunde 1- 2 Aktivitätssequenzen zur Einsicht zur Verfügung.

Einzig das Modul Ruhelosigkeit löst Alarme aus und ist im Bereich Alarme zu aktivieren.

Neben der Sensibilität und der Alarmierungszeiträume kannst du bei der Ruhelosigkeit auch definieren, aber welcher anhaltenden und auffälligen Bewegungsdauer ein Alarm ausgelöst werden soll.

Kurz: Misst die Bewegungsintensität in den letzten 15 Sekunden – davon werden die 10 Sekunden mit auffälliger Bewegung berücksichtigt.

Mittel: Misst die Intensität der Bewegung in den letzten 40 Sekunden, mit 19 Sekunden auffälliger Bewegung.

Lang: Betrachtet die Bewegung über die letzten 12 Minuten (720 Sekunden), mit 120 Sekunden auffälliger Bewegung.

Eine Bewegung gilt als auffällig, wenn die aktuelle Bewegungsintensität höher ist als die durchschnittliche Bewegung der letzten Zeit. Das System erkennt also, wenn jemand ungewöhnlich aktiv oder unruhig wird – je nach Art der erfassten Bewegung.

Wo kann ich die erfassten Aktivitätsdaten abrufen?

Die Alarmvisualisierungen für die Ruhelosigkeit kannst du in der Alarmübersicht so wie andere Alarmtypen abrufen.

Die erfassten Aktivitätsdaten der Raumaktivität und Bettmobilität findest du in den Dashboards unter Aktivität.

Je nachdem welche Aktivitätsmodule du für das Zimmer aktiviert hast, kannst du nun die Aktivitätsdaten für Raumaktivität oder Bettmobilität einsehen, indem du auf Zimmer oder Bett klickst.

Die Aktivitätsdaten werden in einem Balkendiagramm darstellt, der die letzten 24 Stunden darstellt. Du kannst ebenfalls 1, 12 oder 24 Stunden in der Vergangenheit gehen, um zurückliegende Aktivitätsdaten abzurufen.

Wenn du noch weiter in die Vergangenheit gehen möchtest, kannst du auch auf die Monatsansicht wechseln und im Balkendiagramm bzw. Kalender auf den gewünschten Tag klicken.

Sobald du auf einen der Balken klickst, erhältst du unterhalb vom Diagramm, eine Heatmap, die dir Stellen, in denen Bewegungen erfasst wurden, farblich hervorhebt. Je mehr es ins rötliche geht, desto stärker war die Bewegung.

Wenn du zusätzlich die Aktivitätssequenzen aktiviert hast, erhältst du unterhalt der Heatmap bis zu zwei Aktivitätssequenzen: 1x für die erste halbe Stunde und 1x für die zweite halbe Stunde. Klicke die gewünschte Uhrzeit an, um die Aktivitätssequenz abzurufen.

Bitte beachte, dass die Aktivitätssequenzen nur für die Bettmobilität verfügbar sind und die intensivsten Bewegungen innerhalb der gewählten halben Stunde abbilden. Es handelt sich bei der Sequenz um keine durchgehende Bewegung. Weiters gibt es keine Aktivitätssequenzen bzw. Balken im Diagramm, wenn der Sensor pausiert wird. Innerhalb einer vollen Stunde muss der Sensor mindestens 30 Minuten ununterbrochen aktiv sein, um ausreichend Daten zu sammeln. Wird der Sensor z.B. um 13:20 und 13:40 über den Anwesenheitstaster pausiert, kann keine ausreichende Menge an Aktivitätsdaten erfasst werden. Im Balkendiagramm fehlt dann auch ein Balken für diesen Zeitraum.

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